
Dereinst gab es eine Zeit in unserem schönen Land, da herrschte Angst vor Vernunft, Hass und Verblendung vor Einsicht und Weisheit. Magie und jene, die sie beherrschten, wurden als Ketzer und Dämonenbündler verfolgt und so mancher endete in den Folterkellern oder den Flammen der Scheiterhaufen.
In jener Zeit schlossen sich die Verfolgten zu Bünden und Zirkeln zusammen, um sich gegenseitigen Schutz und Hilfe vor der Verfolgung zu geben. Der mächtigste dieser Zusammenschlüsse war der „Zirkel des Schwarzen Phönix“. Ein jeder hatte große Verluste erlitten in den Zeiten der Verfolgung und schwor den verblendeten Hetzern ein Ende zu setzen, koste es, was es wolle. Man suchte sich Verbündete unter Adel und Volk und als die Zeit gekommen war, entfesselte der Zirkel seine gesamte Macht und entmachtete die verblendeten Herren. Der Rest ist Reichsgeschichte, doch blieb auch nach dem Erstehen von Khazûl’Mar jener mächtige Zirkel erhalten und seinen Regeln treu:
- Schutz vor Verfolgung wegen Magiewirkens
- Freie Entfaltung in den Spielarten der Magie
- Gegenseitige Hilfe bei Forschung
- Teilen des eigenen Wissens mit dem Zirkel
Ohne die Hilfe des Schwarzen Phönix hätte es wohl nie Khazûl'Mar gegeben und Pontifex Asmodeus Schwarzmond, selbst ehemaliges Oberhaupt des Zirkels, gewährte ihm das Recht auf Selbstbestimmung und sicherte jedwede Unterstützung seitens des Reiches zu, solange man im Interesse des gemeinsam geschaffenen Reiches handle.
Da man fortan keinerlei Verfolgung mehr fürchten musste, beschloss man den Status des Geheimbundes zu verlassen und den Wissensdurstigen und Magiekundigen des Reiches eine Heimstatt zu bieten. Man gründete die Akademie des „Conventus Omnimagicus in Signo Phoenicis Negri“. Als Hauptsitz erwählte man mit grimmiger Befriedigung das alte Kloster „Alabasterwacht“, den Stammsitz der nun vernichteten Inquisition der lichten Götter. Es liegt im äußersten Norden von Meridas, nahe den Grenzen zu Nada're und Dimitra. In den versiegelten Kammern fand man Unmengen an „verbotenen“ magischen und philosophischen Schriften, welche noch heute unsere Magier beschäftigen.

Die Akademie des Reiches
Aussehen:
Den Charakter eines Klosters hat die Akademie trotz zahlreicher Umbauten und Erweiterungen immer noch beibehalten. Ein großer kuppelgekrönter Turm bildet das Zentrum der Anlage, um den sich langgestreckte Nutzgebäude gruppieren. Es gibt zahlreiche Arkadengänge und Innenhöfe, teilweise in Terassen übereinander angelegt.
Dem Unkundigen erschliesst sich die einzige große Magierakademie des Reiches als verschlungener Irrgarten aus Gängen, Studierstuben, Vorlesungssälen und Laboren. Umgeben wird der Komplex von einer zehn Schritt hohen, zinnengekrönten Wehrmauer. Ursprünglich waren alle Gebäude aus weissem Gestein erbaut worden, doch stellte man schon nach wenigen Jahren der Forschungstätigkeit eine Veränderung im Gestein fest. Der Stein verdunkelte sich zusehens und dürfte heute wohl mehr als schmutziggrau zu bezeichnen sein. Man pflanzte zudem Rankengewächse an die Mauerbasen, die rasch wuchsen, die Wände erklommen und teilweise bedeckten.
In näherer Umgebung liegen drei Dörfer, die ebenfalls zum Besitz der Akademie gehören und sich um die Versorgung der Anlage kümmern.
Die Lehrtätigkeit:
Die Schule hat regen Zulauf und es dürften sich wohl um die 300 Magiekundige und Studierende ständig in dem Bau aufhalten. Die einzig andere Möglichkeit im Reiche eine magische Ausbildung zu erfahren, wäre das Studium bei einem privaten Lehrmeister, welche zwar in fast jeder grösseren Stadt zu finden sind, jedoch nicht über die gewaltigen Mittel der Akademie verfügen.
Man beginnt sein Studium recht früh, meist zwischen dem 10. und 12. Lebensjahr und muss 6 Elevenjahre absolvieren. In dieser Zeit lernt man Grundlagen wie Schreiben und Lesen (zumeist in mehreren Sprachen), das Rechnen und solch weiterführende Dinge wie Astronomie oder Alchimie. Zudem versucht man durch Konzentrationsübungen und Meditation magisches Potenzial lenken zu lernen. Ein Eleve, der seine Ausbildung besteht, kann zumeist einige einfache Zauber und darf sich von nun an Studiosi nennen. Von da an darf er sich frei seinen Interessengebieten widmen und weiterführende, schwierigere Studiengänge besuchen, sowie sich auf Studienreisen begeben.
Zwar sind die Gebiete der Forschung an der Akademie breit gefächert und neben den hermetischen Magiern mag auch so manch eher instinktive Magieanwender hier sein Wissen weitergeben, doch haben sich einige Schwerpunkte herausgebildet, um die ein Student kaum herumkommt.
Die sogenannte Theremahgefällige Magie, sprich die Nekromantie sowie die Erforschung der anderen Sphären und deren Wesenheiten (Dämonologie) erfährt vom Reich eine große Unterstützung, sodass Lehrmaterial sowie Lehrpersonal hervorragend zu nennen sind. Ein ausgebildeter Nekromant oder Dämonologe hat in Khazûl'Mar ein gutes Auskommen und steht hoch in der Gunst des Adels und des Klerus. Viele Studiosi beschreiten diesen Weg, um dem Reich zu dienen.
Akademieführung:
Selbst über das Grab hinaus ist Mabruk, Forscher und Gelehrter mit Leib und Seele, als Leiter der Akademie beständig bei der Erforschung des Todes und dessen Auswirkungen tätig. Um sein in den Jahrhunderten seiner Existenz angeeignetes, etwas behäbiges Gebaren nicht die Verwaltungsarbeit behindern zu lassen, gibt es vier dem Leiter zur Seite gestellte Akademieräte. Mabruk wird nur in wahrhaft wichtigen Fällen um eine Entscheidung bemüht, was den Räten große und wohl genutzte Freiheiten einräumt. Ein jeder ist im Range eines Erzmagiers und sich seiner Bedeutung für das Reich mehr als bewusst.
Philosophie:
Den Grundlagen des ursprünglichen Zirkels wird immer noch so weit wie möglich entsprochen. Ein jeder Zauberkundiger kann in der Akademie Asyl beantragen und wird dieses im Normalfalle auch gewährt bekommen. Jedwede Art von Magie wird erforscht, so etwas wie verbotene Schriften oder Lehren gibt es nicht.
Diese Offenheit und Toleranz bringt die Magier zuweilen in Konflikte mit dem Klerus. Diese konnte die Akademie bisher immer mit dem Hinweis auf Autonomie innerhalb der eigenen Mauern entkräften. Außerhalb ist ein Magier wie jeder andere auch den Landesgesetzen unterworfen.
Gerade diese Autonomie ließ einige Adlige vor wenigen Jahren etwas zu laut murren, was mit dem spurlosen Verschwinden einer ganzen Adelsfamilie im Keim erstickt wurde. Die Magier wachen eifersüchtig über ihre Rechte und sind ein Machtfaktor, den das Reich, Klerus wie Adel, an seiner Seite wissen will.